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USA fördern Elektroautos

Das US-amerikanische Energieministerium hat nach einem Bericht im Handelsblatt offenbar ein Kreditvolumen von 25 Milliarden US-Dollar gebilligt, um umweltfreundliche Technologien zu fördern. Einen Löwenanteil davon erhalten die Automobilhersteller, die gerade in der größten Krise ihrer Geschichte sind. Alleine Ford soll demnach auf sieben Jahre verteilt die gewaltige Summe von 11 Mrd. Dollar erhalten (zumindest hat es so viel beantragt), um Autos zu entwickeln und zu bauen, die umweltfreundlicher und kleiner sind.

Auch der kleine Elektroauto-Produzent Tesla wird von den Staatshilfen profitieren und hofft auf 350 Millionen Dollar für die Entwicklung des neuen Elektroautos Model S sowie auf weitere 100 Millionen Dollar für ein neues Motorenwerk.

Auch Nissan setzt auf Elektroautos und hat einen Kreditantrag in Höhe von einer Milliarde Doller gestellt. Somit könnte das US-amerikanische Konjunkturprogramm die Automobilindustrie hin zu einer ökologischen Ausrichtung bringen, wie das bis vor kurzem noch undenkbar gewesen wäre.

Interessant: Laut „Detroit News sollen GM und Chrysler bei der Vergabe der Mittel nicht berücksichtigt werden.

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Mercedes verkauft 27 Prozent weniger PKW

Die heute veröffentlichten Zahlen für das erste Quartal 2009 sind für die Daimler AG katastrophal. Sie liegen noch unter den pessimistischen Prognosen von Marktbeobachtern.

Mercedes-Benz Cars, der Konzernteil, der die PKW mit dem Stern produziert, konnte im ersten Quartal nur noch 231.200 (i. V. 318.300) Fahrzeuge absetzen. Sicherlich spielt hierbei die Kaufzurückhaltung aufgrund der neuen E-Klasse eine Rolle, doch einen solchen Rückgang hatte auch in der derzeitigen Krisensituation wohl niemand erwartet. Der Umsatz von Mercedes-Benz Cars ging um 27 Prozent auf 9,1 Mrd. € zurück.

Insgesamt sank der Absatz an Fahrzeugen sogar um 34 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.Denn andere Konzernsparten mussten noch schlechtere Verkaufszahlen vermelden. So sank etwa der Absatz von Mercedes-Benz Vans im ersten Quartal infolge eines drastischen Marktrückgangs auf 28.800 (i. V. 68.600) Transporter. Auch der LKW-Absatz brach ein.

Anders hingegen die Daimler Financial Services, besser bekannt unter der Firmierung des Hauptvertriebskanal, der Mercedesbank: Hier sank die Zahl der Neukunden zwar leicht ab, das Vertragsvolumen belief sich auf 62,0 Mrd. € und schrumpfte mit 2 Prozent verglichen mit Jahresende 2008 nur lmoderat – somit ist die Bank noch auf einem stabilen Niveau. Die Mercedes-Benz Bank (Mercedesbank) konnte sich in den letzten Jahren immer mehr zu einem vollständigen Finanzinstitut entwickeln und bietet Angebote wie Festgeld und Tagesgeld an. Diese teilweise  Unabhängigkeit von der Automobilkonjunktur zahlt sich jetzt aus.

Der Daimler-Konzern rechnet für dieses Jahr mit einem deutlichen Umsatzrückgang, der Wert hatte im Vorjahr noch 95,9 Milliarden € betragen.

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Verschrottungsprämie wird massiv aufgestockt

Nach dem Beschluss der Bundesregierung, der heute vom Kabinett abgesegnet wurde, werden die Mittel für die Verschrottungsprämie massiv aufgestockt, wobei die Fördersumme je Antragsteller bei 2500 Euro bleibt .

War bisher ein Gesamtvolumen von 1,5 Milliarden Euro vorgesehen, was für 600.000 PKW gereicht hätte, so wird dieser Rahmen jetzt auf 5 Milliarden Euro ausgeweitet. 5.000.000.000 Euro – geteilt durch die jeweils 2.500 Euro pro PKW ergeben sich 2  Millionen mögliche Neuwagenkäufe, die durch die Verschrottungsprämie gefördert würden. Beim alten Finanzrahmen wäre bei 600.000 Fahrzeugen Schluss gewesen, und diese Zahl ist längst überschritten!

Der Zuckerbrot-Blog zählt die Anträge ständig mit und kommt für den heutigen Tag auf sage und schreibe

1.212.826 Anträge !!!!

Also wäre das alte Finanzvolumen bereits zweifach aufgebraucht, und das bereits Anfang April.

Die Verunsicherung der potentiellen Neuwagenkäufer durch das ständige politische hin und her wird manchen sicher dazu getrieben haben, schnell noch einen Antrag einzureichen bzw. die Verschrottungsprämie online zu reservieren – was in wenigen Tagen der einzig mögliche Weg sein wird, denn laut Bundesregierung ist damit jetzt Schluß:

Einen Antrag nach dem alten Verfahren kann noch stellen, wer sämtliche Antragsvoraussetzungen (einschließlich Abgabe des Original -Fahrzeugbriefs des verschrotteten Pkw) bis einschließlich 29. März erfüllt hat. Der Antrag muss dann bis spätestens 15. April beim Bafa eingehen.

Dadurch wurde die Zahl der Antragsteller „künstlich“ nach oben getrieben. Ob sch die Zahl bis Jahresende verdoppelt, bleibt abzuwarten, es erscheint aber eher unwahrscheinlich. Und Ende Dezember 2009 ist endgültig Schluß mit der Verschrottungsprämie.

Wobei endgültig ein dehnbarer Begriff ist, zumindest wenn dazwischen noch eine Bundestagswahl erfolgen wird.

Nochmal eine Klarstellung: Weder meine Zeilen, noch die der Bundesregierung sollen jetzt zu dem Glauben verleiten, dass eine Person nicht mehrmals die Verschrottungsprämie beantragen und die 2500 Euro kassieren kann. Dies ist natürlich möglich! Doch nur wenige Bundesbürger dürften gleich zwei PKW besitzen, auf die die Kriterien für die Verschrottungsprämie zutreffen.

 

 

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Verschrottungsprämie – Showdown am Mittwoch

Am morgigen Mittwoch wird im Bundeskabinett über die Fortführung bzw. Modifizerung der Verschrottungsprämie debattiert. Tagesschau.de zitiert den Vizekanzler und Außenminister (und last, not least, den SPD-Kanzlerkandidaten und Merkel-Herausforderer) Frank-Walter Steinmeier folgendermaßen:  „Ich kenne keinen, der im Augenblick eine Kürzung der Prämie vorschlägt“ (…) „Also kann es nur um eine Erweiterung und Verlängerung gehen.“

Wir werden das Ergebnis der Sitzung hier kommentieren und endlich auch mal wieder unsere Tipps zur Verschrottungsprämie aktualisieren.  Wer hätte gedacht, dass ein solches Thema einen so gigantischen Wirbel verursachen kann? Und im Bundestagswahlkampf sicher auch seine Rolle spielen wird.

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Verschrottungsprämie als Dauerthema

Verschrottungsprämie und kein Ende! Das Instrument, das die Bundesregierung geschaffen hat, um die Konjunktur zu beleben, schafft es praktisch jede Woche auf die Titelseiten der Zeitungen und in die Abendnachrichten im Fernsehen. Natürlich wird auch online darüber berichtet.

Heute ist die Verlängerung der Verschrottungsprämie ein heißes Thema. Die Verschrottungsprämie sollte eigentlich auslaufen, sobald der Fördertopf aufgebraucht ist, der immerhin 1,5 Milliarden Euro umfasst(e) – etwa 600.000 Anträge können so bezahlt werden. Das für die Verwaltung der Mittel zuständige Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle hat bereits knapp 350.000 Anträge erhalten, es könnte also knapp werden bis Dezember.

verschrottungspraemieDie finanzielle Ausgestaltung des Abwrackprämien-Topfes soll nun ausgeweitet werden, wobei die Details noch zu klären bleiben. Ende des Jahres wird die Prämie jedoch auf jeden Fall auslaufen, so jedenfalls die Verlautbarungen nach dem Gespräch zwischen Bundeskanzlerin Merkel und dem Außenminister (und Kanzlerkandidaten) Steinmeier. Laut SPIEGEL online wird eine Festlegung auf die zusätzlichen Finanzmittel für das Förderinstrument nicht vor Ostern erwartet.

Auch interessant sind die ersten Zahlen, die über die Neuwagenkäufe vorliegen. Wie hier bereits von Anfang an vermutet, profitiert die deutsche Autoindustrie kaum von der Abwrackprämie:

Spitzenreiter ist Daihatsu (plus 230,5 Prozent), gefolgt von Hyundai (plus 198,8 Prozent) und Lada (plus 175,8 Prozent). Als erster deutscher Hersteller taucht auf Platz 8 die GM-Tochter Opel auf. Da überrascht es kaum, dass etwa Daimler-Chef Dieter Zetsche eine Aufstockung der Abwrackprämie ablehnt – er möchte ungern weiter zusehen, wie die Bundesregierung seine asiatischen Konkurrenten finanziell unterstützt.

Quelle: SPIEGEL online

Interessant: Die Zahlen hier hat SPIEGEL online von Alfred Schmitt, dem Chef des Heidelberger Marktforschers Impulse, übernommen. Dieser wird weiter zitiert, dass alles unter 10.000 Euro gefragt sei – ein Segment, in dem die deutschen Autobauer nicht gut aufgestellt seien. Genauso habe ich hier bereits vor drei Monaten argumentiert!

Konjunkturpolitisch ist die Verschrottungsprämie ohnehin ein Thema, über das sich trefflich streiten lässt. Die Süddeutsche Zeitung sieht in der Abwrackprämie einen Sündenfall
Dort wird auch auf Erfahrungen in anderen Ländern mit vergleichbaren Instrumenten hingewiesen:

Der Bundesregierung sei aber bereits jetzt vorhergesagt, dass die Streichung der Prämie umso schwieriger wird, je länger es sie gibt. Italien, das schon in den neunziger Jahren als Hilfe für Fiat eine solche Zahlung einführte, musste sie seitdem immer wieder verlängern.

Mal abwarten, wie das Thema Verschrottungsprämie im Wahlkampf instrumentalisiert wird.

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Viele Anträge auf Abwrackprämie abgelehnt

Wie auf SPIEGEL online gestern zu lesen war, sind bisher rund 10.000 Anträge auf die Abwrackprämie abgelehnt worden. Bei bisher knapp 260.000 eingereichten Anträgen entspricht das einer Quote von 4 Prozent, so Holger Beutel, Sprecher des für die Vergabe der Prämie zuständigen Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa).

Grund für die Ablehnung eines Antrags auf die Abwrackprämie ist meist die Nichteinhaltung der Stichtage: Entweder war das Auto, das verschrottet wurde, noch nicht alt genug, oder der Neukauf wurde vor dem relevanten Stichtag getätigt. Hier finden Sie mehr über Stichtage und Abwrackprämie der Bundesregierung.

Auch seien die eingereichten Unterlagen oft fehlerhaft bzw. unvollständig. Diese könnten dann zwar nachgereicht werden, doch möglicherweise ist dies nicht jedem Antragsteller bewusst. Denn grundsätzlich besteht ein Rechtsanspruch auf die 2500 Euro der Abwrackprämie – und den sollte man geltend machen, wenn die Voraussetzungen vorliegen.

Der Ansturm auf die Abwrackprämie dürfte bald noch weiter zunehmen: Neuwagenkäufer haben ab dem 30. März die Möglichkeit, die Abwrackprämie zu reservieren, das heisst, dass sie mit ihrem Antrag nicht mehr warten müssen, bis der PKW ausgeliefert und amtlich zugelassen wird. Ein weiterer Grund also, sich mit der Abwrackprämie vertraut zu machen. Hier finden Sie mehr zum Antrag auf die Verschrottungsprämie.

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Saab ist insolvent – Zusammenschluss mit Opel keine Option

Der traditionsreiche schwedische Automobilhersteller Saab hat einen Insolvenzantrag gestellt. Die zum amerikanischen General-Motors Konzern gehörende Tochter will die Produktion aber vorerst fortsetzen. Die Zukunft der amerikanischen Muttergesellschaft ist unterdessen alles andere als sicher.

Wie kfz-betrieb.de unter Berufung auf Herstellerkreise berichtet, sei ein Zusammenschluss mit Opel, über den in den Medien spekuliert wird, für Opel keine Option.

Auch ein Zusammenschluss von Saab und Opel wäre, wenn dieser neue Konzern ohne GM operieren müsste, wohl nicht zukunftsfähig, da zu klein. Saab beschäftigt gerade einmal 4000 Mitarbeiter, Opel hat in Deutschland knapp 29000 Mitarbeiter.

Unterdessen berichtet SPIEGEL online, dass die staatliche Bürgschaft für Opel, über die rege diskutiert wird, in ihrer jetzigen Form bei weitem nicht ausreiche.

Danach beziffert die Bundesregierung den Liquiditätsbedarf des Konzerns aktuell mit rund 3,3 Milliarden Euro. Bislang war von Bürgschaften im Umfang von 1,8 Milliarden Euro die Rede.

Das Jahr 2008 war schon turbulent für die Automobilindustrie, 2009 wird das aber nochmals toppen. Es bleibt abzuwarten, ob noch ein Traditionsunternehmen unter die Räder kommt.