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April mit weniger Neuzulassungen

Die Zahl der neu zugelassenen PKW ist im April merklich eingebrochen. Die sonst übliche „Frühjahrsbelebung“ blieb weitgehend aus. Wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) am Dienstag in Flensburg mitteilte, wurden im April 2010 259.414 Fahrzeuge neu zugelassen, was einem Rückgang von 31,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat (mit dem Sondereffekt Verschrottungsprämie) entspricht. Aber auch gegenüber 2008 sind dies 18,4 Prozent weniger Neuzulassungen.

Besonders drastisch ist der Rückgang bei Herstellern kleinerer PKW:  Volkswagen minus 23,95 Prozent gegenüber dem April  2009, Opel gar minus 54,73 Prozent. Fiat minus 66,51 Prozent Rückgang, Mitsubishi sogar minus 59,34 Prozent.

Bei den Premiumanbietern BMW und Mercedes wurden im April 2010 sogar mehr Fahrzeuge neu zugelassen als im Vorjahresmonat (+7,11 bzw  plus 4,34 Prozent).

Interessant ist, dass der Marktanteil deutscher PKW-Marken gegenüber 2009 wieder zugenommen hat und in etwa dem Niveau von 2008 entspricht: April 2010: 65,14 Prozent,  April 2009: 57,66 Prozent, April 2008: 66,59 Prozent: Ein weiteres Anzeichen, dass von der umstrittenen Verschrottungsprämie hauptsächlich nichtdeutsche Hersteller profitieren konnten.

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Trendwende für Automobilindustrie

Ist die Talsohle für den Absatz der deutschen Automobilindustrie erreicht? Zumindest sieht dies anscheinend der Verband der Automobilindustrie (VDA) so.

Laut einem Bericht im Handelsblatt stieg der PKW-Verkauf im April 2009 um 19 Prozent, in Österreich lag der Zuwachs bei 13 Prozent. In beiden Ländern stimulieren Verschrottungsprämien das Käuferverhalten. Diese positiven Zahlen haben auch andere Länder motiviert, ähnliche Instrumente einzuführen:

Mut machen den deutschen Herstellern auch die neu eingeführten Abwrackprämien in Großbritannien (ab Mitte Mai) und in Spanien (ab Juli). Dort war der Absatz im April um 24 und um 46 Prozent eingebrochen.

Auch wenn die Verschrottungsprämie an den deutschen Herstellern zwar nicht vorbeigeht, diese davon aber deutlich weniger profitieren als osteuropäische oder asiatische Billighersteller, so zeigt sie doch Wirkung. Doch das „süße Gift“ eines solchen Subventionswerkzeugs, das ja im Dezember auslaufen soll, wird keine nachhaltige Wirkung haben. Bleibt also zu hoffen, dass gegen Jahresende die Nachfrage nach deutschen PKW im Ausland wieder ansteigt.

Interessant ist auch, dass der Volumenhersteller Volkswagen deutlich weniger unter der Krise leidet als die Premiumanbieter Mercedes und BMW. VW konnte bei zwar auch rückläufigen Verkäufen seine Marktposition verbessern. Dazu das Handelsblatt:

Dennoch stieg der Marktanteil von 20,8 auf 22,7 Prozent. Bei Daimler brach der Absatz hingegen um 26,3 Prozent auf 60 214 Stück ein (Marktanteil 4,8 nach 5,7 Prozent). BMW musste sogar ein Minus von 31,2 Prozent auf 55 633 Wagen hinnehmen (Anteil 4,4 nach 5,7 Prozent).

Dies war natürlich zu erwarten, aber jetzt kann man es auch mit Zahlen belegen.