Autogas (LPG) ist eine umweltfreundliche und kostensparende Alternative zu Benzin oder Diesel – doch wie schlägt sich der alternative Kraftstoff in der kalten Jahreszeit? Viele Fahrerinnen und Fahrer stellen sich im Winter die Frage, ob ihr Autogasfahrzeug bei Frost und Minusgraden zuverlässig funktioniert oder ob es besondere Dinge zu beachten gibt. Die gute Nachricht vorweg: Ja, Autogas funktioniert auch im Winter – allerdings mit ein paar Besonderheiten.
Startphase – zunächst läuft der Motor mit Benzin
Ein typisches Merkmal von LPG-Fahrzeugen ist, dass der Motor bei Kälte zunächst im Benzinbetrieb startet. Erst wenn eine bestimmte Motortemperatur (meist zwischen 30 und 40 Grad Celsius) erreicht ist, schaltet das System automatisch auf Autogas um. Das schützt den Motor und die Gasanlage, da LPG in flüssigem Zustand nicht gut verdampft, wenn es zu kalt ist.
Tipp: Gerade im Winter ist es sinnvoll, etwas Benzin im Tank zu lassen – nicht nur als Reserve, sondern weil es für den Kaltstart zwingend notwendig ist.
Umschalttemperatur und Warmlaufphase
Die Umschaltzeit vom Benzin- in den Gasbetrieb kann sich bei sehr niedrigen Temperaturen verlängern. Das ist völlig normal und kein Grund zur Sorge. Je nach Außentemperatur und Fahrverhalten dauert es wenige Minuten, bis das Kühlsystem den Motor ausreichend erwärmt hat. Wer direkt nach dem Start nur kurze Strecken fährt, nutzt im Winter unter Umständen überwiegend Benzin.
Autos im Winter – kein Grund zur Sorge!

Tankdruck und Gasgemisch
Ein häufig übersehener Punkt: Das Mischungsverhältnis von Propan und Butan im Autogas variiert je nach Jahreszeit. Im Sommer ist mehr Butan enthalten, im Winter der Propananteil höher, da Propan einen deutlich niedrigeren Siedepunkt hat und daher auch bei Frost zuverlässig verdampft.
Tipp: Achte im Winter darauf, an Tankstellen mit Wintergas zu tanken. Seriöse Anbieter passen das Mischungsverhältnis saisonal an, aber nicht überall ist das selbstverständlich – vor allem im Ausland.
Technische Wartung nicht vernachlässigen
Gerade vor der kalten Jahreszeit ist es wichtig, die Gasanlage prüfen zu lassen – zum Beispiel Filterwechsel, Dichtigkeit, Einspritzdüsen und Steuergerät. Eine gut gewartete Anlage ist robuster gegenüber winterlichen Herausforderungen und sorgt für einen störungsfreien Betrieb.
Standheizung und LPG – eine spezielle Kombination
Viele Fahrer fragen sich, ob eine Standheizung auch mit Autogas funktioniert. In der Regel nicht – Standheizungen laufen meist auf Diesel oder Benzin. Wenn du also eine Standheizung verwendest, muss genügend herkömmlicher Kraftstoff im Tank sein.
Auch im Winter problemlos fahren
Autogas ist auch im Winter eine verlässliche und wirtschaftliche Lösung – vorausgesetzt, man kennt die Besonderheiten. Die Umschaltung auf Gas erfolgt temperaturabhängig, das Gasgemisch sollte wintertauglich sein, und regelmäßige Wartung ist das A und O. Wer das beachtet, kann auch bei Minusgraden entspannt, sauber und günstig fahren. Denn: Es muss nicht immer ein E-Auto sein, zumal die im Winter deutlich mehr Probleme machen…
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