Eine überaschende Meldung aus den USA: General Motors (GM) hat den Verkauf seiner Tochter Opel und die Gründung von „New Opel“, unter der die europäischen Marken des GM-Konzern ausgegliedert werden sollten, platzen lassen.
Der österreichisch-kanadische Automobilzuliefer Magna hatte gemeinsam mit der russischen Sberbank in einem monatelangen Ringen mit starker Beteiligung der deutschen Politik versucht, Opel mit massiven Staashilfen zu kaufen und als selbstständiges Unternehmen weiter zu führen. Diese Pläne sind jetzt gescheitert – obwohl der Verkauf von Opel an Magna schon als sicher galt.
Was nicht vergessen werden darf: General Motors war und ist der Eigentümer von Opel und kann alleine über die Zukunft des Unternehmens entscheiden. Das wurde durch Aussagen vor allem deutscher Politiker aus allen politischen Lagern mitunter nicht so klar kommuniziert. Jetzt, da sich die wirtschaftliche Lage von General Motors offenbar deutlich gebessert hat, ist die Situation eine andere – und ein Verbleib von Opel in der GM-Familie wird in Amerika gewünscht. Opel und der britische „Zwilling“ Vauxhall gelten wieder als wichtig für die globale Strategie von GM.
GM-Chef Henderson wird in SPIEGEL ONLINE zitiert:
„Wir verstehen, dass die Komplexität und Dauer dieses Themas für alle Beteiligten anstrengend war.“
Und Henderson unterstreicht gleichzeitig das Interesse GM’s an deutschen Staatshilfen für einen Restrukturierungsplan, dessen Höhe er mit 3 Milliarden Euro beziffert:
„Das ist deutlich weniger als alle Investoren-Angebote“.
Und die Moral von der Geschichte? Vielleicht die, dass Politik sich bei Unternehmensentscheidungen etwas zurücknehmen sollte – insbesondere dann, wenn sie ohnehin keinen Einfluss nehmen kann (gilt gerade in Wahlkampfzeiten).
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