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Studie

Sind Fahrzeuge mit Autogas sicher?

Fahrzeuge, die mit Autogas betrieben werden, sind genauso sicher wie solche, die mit Benzin oder Diesel fahren. Statistiken belegen, dass Autogas-Fahrzeuge eine hohe Sicherheitsbilanz aufweisen. Autogas-Tanks müssen strengen Sicherheitsstandards entsprechen und verschiedenen Belastungstests standhalten.

Gemäß der Angaben des Verbands der Autogas-Industrie wurden umfangreiche Sicherheitsvorkehrungen getroffen, um mögliche Gefahren zu minimieren. Die Tanks werden während ihrer Produktion auf Belastbarkeit und Dichtheit geprüft. Die Tests umfassen unter anderem Druckprüfungen, um sicherzustellen, dass die Tanks den vorgeschriebenen Druck von bis zu 67,5 bar aushalten können.

Zusätzlich werden Autogas-Tanks mit Sicherheitseinrichtungen ausgestattet, wie zum Beispiel einem Sicherheitsventil und einem automatischen Befüllstopp am Tank. Diese Vorrichtungen verhindern ein Übersteigen des zulässigen Drucks in der Autogas-Anlage. Des Weiteren sind ferngesteuerte Absperrarmaturen, Rückschlagventile und Rohrbruchventile installiert, um das ungewollte Austreten von Gas zu verhindern.

Auch ADAC sieht keine Gefahr

Die ADAC-Tests haben gezeigt, dass Autogas-Tanks auch extremen Belastungen standhalten. Mechanische und technische Prüfungen haben ihre Robustheit und Zuverlässigkeit bestätigt.

Hierzu ein Auszug aus einem schon etwas älteren Interview mit einem ADAC-Experten:

Besteht bei Unfällen eine höhere Explosionsgefahr?

Nein. „Wenn die Anlagen ordnungsgemäß eingebaut sind besteht kein erhöhtes Unfallrisiko“, so Hubert Paulus. Von Schwarzen Schafen unter den Gas-Umrüstern ist ihm nichts bekannt. Außerdem müssen die Anlagen vom TÜV abgenommen werden, ehe die Autos damit auf die Straße dürfen. Das ADAC hat in mehreren Crashtests nachgewiesen, dass sowohl bei Erdgas- als auch bei Flüssiggas-Autos keine höhere Explosionsgefahr besteht, wenn man einen Unfall hat. Weder gab es ein höheres Brandrisiko noch verhielten sich die Autos bei Unfällen anders als Benzin- oder Dieselfahrzeuge. „Wer sich für den umweltfreundlichen Kraftstoff entscheidet, muss diesbezüglich keine Bedenken haben. Die spezielle Gas-Sicherheitstechnik hat sich hier bestens bewährt“, sagt Paulus. Dies belegen auch die Erfahrungen in Ländern wie Italien und den Niederlanden, in denen deutlich mehr Gasautos unterwegs sind als hierzulande.

Augsburger Allgemeie, 25.07.20212

Die Sicherheit von Autogas-Fahrzeugen wird durch internationale ECE-Vorschriften gewährleistet, denen die Bauteile der Autogas-Anlage entsprechen müssen. Diese Standards gewährleisten eine einheitliche Qualität und Sicherheit der Fahrzeuge. Nicht zu vergessen ist, dass in den letzten zehn Jahren das allgemeine Qualitätsniveau der Autogasanlagen und auch die Kompetenz der einbauenden Werkstattbetriebe zugenommen: Also kein Grund zur Sorge!

Abschließend lässt sich festhalten, dass Fahrzeuge mit Autogas eine sichere Alternative zu herkömmlich betriebenen Fahrzeugen darstellen.

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Basics

Wie funktioniert das Tanken mit Autogas?

Das Betanken mit Autogas ist ein einfacher Vorgang, der dem Tanken von Benzin oder Diesel ähnelt. Beim Betanken von Autogas wird die Zapfpistole fest mit dem Füllstutzen des Fahrzeugs verschraubt, um ein geschlossenes System zu gewährleisten und ein Austreten von Gas zu verhindern. Die Betankungszeiten sind sehr kurz und vergleichbar mit denen konventioneller Kraftstoffe.

Um mit Autogas zu tanken, muss das Fahrzeug logischerweise über einen Autogastank verfügen. Dieser Tank befindet sich oft im Kofferraum (insbesondere bei Nachrüstungen wird hierbei das Ersatzrad entfernt) oder unter dem Fahrzeugboden. Bevor mit dem Betanken begonnen wird, ist es wichtig, sicherzustellen, dass das Fahrzeug ordnungsgemäß abgestellt ist und der Motor ausgeschaltet ist.

Der Betankungsprozess beginnt, indem die Zapfpistole mit dem Füllstutzen des Fahrzeugs verbunden wird. Hierbei wird die Pistole fest an den Füllstutzen geschraubt, um eine sichere Verbindung herzustellen. Sobald die Verbindung hergestellt ist, wird der Betankungsvorgang gestartet.

Das Autogas wird unter Druck in den Tank des Fahrzeugs geleitet. Während des Betankens kann der Füllstand des Tanks über eine Anzeige beobachtet werden, um den Fortschritt des Betankungsvorgangs zu verfolgen. Sobald der Tank voll ist oder der gewünschte Füllstand erreicht ist, wird der Betankungsvorgang gestoppt.

Ist der Tankvorgang gefährlich?

Es ist wichtig zu beachten, dass Autogas ein sicherer Kraftstoff ist. Das geschlossene Tanksystem und die speziellen Sicherheitsvorkehrungen gewährleisten, dass kein Gas während des Betankungsvorgangs austreten kann. Dennoch sollten grundlegende Sicherheitsregeln befolgt werden, wie beispielsweise das Abschalten des Motors und das Vermeiden von Funkenbildung während des Betankungsvorgangs.

Das Tankstellennetz für Autogas wächst stetig und es gibt eine Vielzahl von Tankstellen, die Autogas anbieten. An den Tankstellen sind die Autogas-Zapfsäulen deutlich gekennzeichnet, um eine einfache Identifizierung zu ermöglichen.

Umweltfreundlich sparen!

Das Tanken mit Autogas bietet viele Vorteile, darunter eine umweltfreundlichere Alternative zu herkömmlichen Kraftstoffen und oft niedrigere Kraftstoffkosten. Es ist eine bewährte Technologie, die in vielen Ländern bereits weit verbreitet ist und von immer mehr Fahrzeugbesitzern genutzt wird. Wer noch zusätzlich sparen möchte, kann es in den BeNeLux-Ländern versuchen. Dort ist Autogas nicht nur weiter verbreitet, es gibt also mehr Tankstellen, sondern auch günstiger. Vorreiter ist hier klassischerweise Luxemburg mit den niedrigsten Flüssiggaspreisen in Westeuropa. Ob sich eine weite Anfahrt lohnt, kann man vorab im Internet recherchieren – wobei es natürlich auch auf die Größe des Gastanks ankommt.

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Basics

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Flüssiggas und Autogas?

Flüssiggas und Autogas werden oft als Synonyme verwendet, aber es gibt einige subtile Unterschiede zwischen den beiden Begriffen. Flüssiggas, oder Liquefied Petroleum Gas (LPG), ist eine Mischung aus Propan, Butan und ihren verschiedenen Gemischen. Es wird in verschiedenen Bereichen eingesetzt, darunter auch als Kraftstoff für Fahrzeuge, was dann als Autogas bezeichnet wird.

Die Zusammensetzung von Flüssiggas wird durch die Norm DIN 51622 in Deutschland geregelt. Diese Norm legt klare Vorgaben fest, um sicherzustellen, dass das Flüssiggas den erforderlichen Standards entspricht. Darüber hinaus gibt es die europäische Norm DIN EN 589, die einen einheitlichen Qualitätsstandard für Autogas in der gesamten Europäischen Union sicherstellt.

Und gibt es qualitative Unterschiede?

Es ist wichtig zu beachten, dass es keine qualitativen Unterschiede zwischen Autogas und Flüssiggas für andere Zwecke gibt. Der Hauptunterschied liegt in der Verwendung. Autogas ist speziell für den Einsatz als Kraftstoff in Fahrzeugen entwickelt und optimiert. Es erfüllt strenge Anforderungen hinsichtlich der Verbrennungseffizienz und Emissionskontrolle, um den Umweltauswirkungen gerecht zu werden.

Die Anteile von Propan und Butan können bei Flüssiggas leicht variieren. Dies hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie beispielsweise dem geografischen Standort und den klimatischen Bedingungen. In einigen Regionen kann der Propananteil höher sein, während in anderen Gebieten ein höherer Butananteil bevorzugt wird. Diese Anpassungen ermöglichen es, die Leistung und Effizienz des Flüssiggases an die spezifischen Anforderungen anzupassen.

Autogas hat in den letzten Jahren an Beliebtheit gewonnen, da es als umweltfreundlichere Alternative zu herkömmlichen Kraftstoffen gilt. Im Vergleich zu Benzin oder Diesel verbrennt Autogas sauberer und erzeugt weniger Schadstoffemissionen. Darüber hinaus ist es oft kostengünstiger und kann zu erheblichen Einsparungen bei den Kraftstoffkosten führen.

Insgesamt lässt sich sagen, dass Autogas und Flüssiggas zwar technisch betrachtet dasselbe sind, jedoch spezifische Verwendungszwecke und Qualitätsstandards haben. Die geltenden Normen gewährleisten, dass Autogas den erforderlichen Anforderungen für den Fahrzeugbetrieb entspricht. Es bietet eine umweltfreundliche und wirtschaftliche Alternative zu herkömmlichen Kraftstoffen.

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Basics

Wie gut ist das Tankstellennetz mit Autogas in Deutschland?

Das Tankstellennetz mit Autogas in Deutschland ist im Vergleich zu anderen alternativen Kraftstoffen wie Elektro- oder Wasserstoff-Fahrzeugen vergleichsweise dicht. Laut dem Verband der deutschen Autogaswirtschaft (DVFG) gab es 2020 in Deutschland insgesamt 7.449 öffentlich zugängliche Autogas-Tankstellen.

Allerdings ist zu beachten, dass die Verteilung der Autogas-Tankstellen nicht gleichmäßig ist und in einigen Regionen, insbesondere im ländlichen Raum, die Verfügbarkeit von Autogas-Tankstellen begrenzt sein kann.

Zusätzlich ist zu beachten, dass die Anzahl der Autogas-Tankstellen in den letzten Jahren zurückgegangen ist. Einige Tankstellen haben ihre Autogas-Versorgung eingestellt oder reduziert, da sie sich auf andere alternative Kraftstoffe konzentrieren.

Dennoch bleibt Autogas eine beliebte Alternative zu herkömmlichen Kraftstoffen, da es vergleichsweise günstig und umweltfreundlicher ist. Für Autogas-Fahrzeuge bleibt somit ein ausreichendes Tankstellennetz in Deutschland vorhanden.

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Meinung

Autos mit LPG – oder lieber Elektroauto – was ist ökologischer?

Autogas oder Elektroauto? Was für eine Frage! Natürlich ist das Elektroauto ökologischer! Schließlich läuft es mit Strom, der aus erneuerbaren Energien gewonnen wird, während Autogas aus fossilen Brennstoffen hergestellt wird, die knapp und schädlich für die Umwelt sind.

Aber mal ehrlich, wer will schon mit einem Elektroauto fahren? Das ist doch total langweilig! Wo bleibt da das Röhren des Motors, das Gefühl von Freiheit und Abenteuer? Mit einem Elektroauto kann man doch höchstens langweilige Stadtfahrten machen und allen zeigen, wie ökologisch korrekt man ist.

Dagegen hat ein Auto mit Autogas so viel mehr zu bieten! Es ist nicht nur umweltfreundlicher als ein herkömmliches Benzin- oder Dieselauto, sondern es hat auch noch das gewisse Etwas. Es röhrt und knattert und lässt die Herzen von Autofans höher schlagen. Und das Beste: Man kann es sogar auf Autogas umrüsten und somit ein umweltfreundlicheres Fahrzeug haben, ohne auf den Spaß am Autofahren verzichten zu müssen.

Also, wer braucht schon ein langweiliges Elektroauto, wenn er mit einem Autogasauto umweltbewusst UND cool unterwegs sein kann?

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Studie

Studie: LPG auf dem Land als Heizstoff und Ölersatz

Im Auftrag des Deutschen Verbandes Flüssiggas e. V. (DVFG) fand durch das DBI – Gastechnologisches Institut gGmbH eine umfassende Studie statt, in der die Chancen von Grünem Flüssiggas analysiert wurden.

Jede zweite Ölheizung in Deutschland kann auf eine Flüssiggasnutzung umgestellt werden – dadurch könnte der Gesamtbedarf an Grünem Flüssiggas bis 2050 auf 3,7 Millionen Tonnen pro Jahr steigen.
Technisch ist dies vergleichbar mit der Umstellung eines Verbrenner-PKW, der mit Benzin betrieben wird, auf eine LPG-Nutzung.

Und Flüssiggas-Heizungen im Wohnungsbestand können sogar ganz ohne technische Anpassungen mit Grünem Flüssiggas betrieben werden – und damit kostengünstig CO2-Emissionen im Gebäudebestand mindern.

Großes Potenzial im ländlichen Raum

„Die vom Deutschen Verband Flüssiggas vorgelegte Studie zeigt, dass Grünes Flüssiggas ein zentraler Baustein für eine erfolgreiche Energiewende sein wird“, sagt der DVFG-Vorstandsvorsitzende Jobst-Dietrich Diercks. „In den kommenden 10 bis 15 Jahren wird es unser Ziel sein, überwiegend Grünes Flüssiggas einzusetzen und damit die Defossilisierung von Energieerzeugung und Energieeinsatz voranzubringen.“

Eigenversorgung Deutschlands ist möglich

Die DBI-Studie schätzt, dass von den insgesamt 5,87 Millionen Ölheizungen in Deutschland rund die Hälfte (3,08 Millionen) auf Flüssiggas umgestellt werden könnten. Bis zum Jahr 2050 wird ein Absatzpotenzial für Grünes Flüssiggas im Wärmemarkt in Deutschland von 3,7 Millionen Tonnen pro Jahr als denkbar angesehen. Laut Einschätzung des DBI ließe sich dieser gesamte Bedarf an Grünem Flüssiggas für den Wärmemarkt alleine aus deutschen Quellen decken.

Grünes Flüssiggas – was ist das?

Grünes Flüssiggas ist klimafreundlich: Bei der Verbrennung wird nur CO2 aus biologischer Herkunft frei, sofern es aus Biogas synthetisiert wurde. Eine Möglichkeit der Herstellung von Grünem Flüssiggas ist der Prozess der trockenen Reformierung von Biogas mit anschließender Dimethylether- und Propylensynthese. Diese Methode wird als sehr wirtschaftlich eingeschätzt. Es gibt aber auch andere Wege wie die Co-Elektrolyse von CO2 unter Verwendung von regenerativ erzeugtem Wasserstoff. Das CO2 fällt beispielsweise bei der Aufbereitung von Biogas zu einspeisefähigem Biomethan an.

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Meinung

COVID-19 und Autogas

Der Coronavirus hat die Welt in seiner Gewalt. Welche Auswirkungen sind auf die Autoindustrie und hier insbesondere auf den Absatz von LKW mit Autogas (LPG) zu erwarten? Und wie wird sich die „Umrüstungsindustrie“ entwickeln? Hier ein paar Ideen:

  • Rückgang der Kaufkraft in allen wesentlichen Märkten führt zu einem höheren Kostenbewusstsein
  • Preisverfall bei Öl und damit auch bei Benzin/Diesel wird sich auch auf LPG auswirken
  • Autos werden aus Kostengründen länger gefahren, Umrüstungen auch bei bereits hoher Kilometerleistung eine Option
  • Lohn-, Miet- und weitere Standortkosten werden sinken und die Stundensätze in Werkstätten fallen, was auch die Umrüstung günstiger macht

Man kann also davon ausgehen, dass Corona der LPG-Wirtschaft eher nutzen als schaden wird, zumal der Trend zu alternativen Elektrofahrzeugen und zum Hybridantrieb gestoppt ist.