Heute, am 10. Oktober 2013, findet in Deutschland der bisher größte Blitzermarathon statt. Darunter versteht man eine gemeinsame Aktion sämtlicher Bundesländer bzw. deren Polizeien: 24 Stunden sollen massiv Geschwindigkeitskontrollen mit Radarfallen durchgeführt werden.
Der Blitzermarathon 2013 stellt insofern einen Rekord auf, als noch nie so viele Geschwindigkeitsüberprüfungen in so kurzer Zeit und mit einem so großen medialen Echo stattfanden.
Welche Arten von Geschwindigkeitskontrollen gibt es?
SPIEGEL ONLINE hat die gängigen Formen der Geschwindigkeitskontrollen hier schön zusammengestellt. Die Radarfalle, die immer noch als Synonym verwendet wird, ist technisch nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit und verschwindet immer mehr aus der Polizeipraxis.Hier die aktuellen Technologien, um Raser zu identifizieren:
Bei Geschwindigkeitskontrollen finden immer öfter sogenannten Einseitensensoren Verwendung. Diese kosten mit 100.000 Euro je Einheit zwar doppelt so viel wie eine herkömmliche Radarfalle, liefern dafür aber zuverlässigere Daten und liefern auch unter schwierigen Bedingungen, z. B. bei einem Fahrbahnwechsel des überwachten Fahrzeugs während der Messung, verwertbare Daten.
Die Lidar-Technik (Light Detection and Ranging) ist eine weitere technische Möglichkeit, eine Geschwindigkeitskontrolle durchzuführen. Die passende deutsche Übersetzung wäre wohl Lichterkennung und -messung, umgangssprachlich wird aber von Laserpistolen gesprochen, denn die Geräte werden im Falle eines mobilen Einsatzes durch einen Polizisten tatsächlich wie eine Pistole gehalten, der das zu überwachende Auto hiermit verfolgt und so die Geschwindigkeit feststellt.
Eine weitere und mitunter sehr teure Möglichkeit, Geschwindigkeitskontrollen zu realisieren, ist die Piezo-Technologie. Hierbei werden Messingstränge mit speziellen Kristallen in die Fahrbahn eingebaut und gemessen, in welchem Zeitabstand ein Verkehrsteilnehmer mehrere solcher Stränge passiert. Das Ergebnis der Messung ist sehr genau, jedoch ist der hohe Kostenaufwand von bis zu einer halben Million Euro je Installation wohl der Hauptgrund, dass diese Technologie in Deutschland nur selten Verwendung findet.
Blitzerwarner als Gegenmaßnahme
Über den Sinn oder Unsinn der Aktion Blitzermarathon 2013 gehen die Meinungen auseinander. Zwar spricht grundsätzlich natürlich nichts dagegen, dass die Einhaltung von Verkehrsvorschriften überprüft wird -denn sonst machen Tempolimits ja auch keinen Sinn. Doch in manchen Regionen kann man heute von einem täglichen Blitzermarathon sprechen, der nicht auf einen einzelnen Tag im Jahr beschränkt ist.
Gerade Berufspendler, die nahezu automatisch hin und wieder zu schnell fahren, leiden hierunter. Im fließenden Verkehr und in der Rush-Hour lassen sich Geschwindigkeitsverstöße realistischerweise nicht vermeiden. Und da gerade Kommunen in den hohen Bußgeldern, die Temposündern aufgebrummt werden können, eine willkommene zusätzliche Einkommensquelle entdeckt haben, macht das Wort von der Blitzerabzocke die Runde. Wen wundert es also, dass Blitzerwarner immer beliebter werden? Diese technischen Geräte, die schon für fünfzig Euro zu kaufen sind, warnen PKW-Fahrer (in der Regel akustisch) vor Blitzer-Anlagen. Da diese an Orten mit einer überdurchschnittlichen Unfallgefahr installiert sein (sollten), tragen Blitzerwarner damit auch zu einer erhöhten Sicherheit im Straßenverkehr bei.
Der Blitzermarathon wird vielleicht den einen oder anderen Autofahrer ärgern, zumindest die Anbieter von Blitzerwarnern dürften heute jedoch glänzende Geschäfte machen und sich über viele neue Bestellungen durch den Blitzermarathon freuen!
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