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Lohnt sich die Umrüstung?

Autogas und Erdgas kosten pro Liter beziehungsweise Kilo zwischen 70 und 90 Cent. Somit muss man nur in etwa halb so viel ausgeben wie beim Betrieb mit herkömmlichem Superbenzin. Das macht eine Umrüstung von Fahrzeugen auf diese Antriebsart natürlich attraktiv. Doch viele Autofahrer scheuen sich immer noch, weil sie nicht wissen, was genau beim Umbau vonstattengeht und wie der Motor verändert wird. Die Angst vor Garantieverlust und höherem Verschleiß führt dann dazu, dass auf die Umrüstung verzichtet wird. Viele sind auch der Meinung, dass sich die Umrüstung nicht lohnt. Doch was ist wirklich dran an diesen Vorurteilen?

Leichter Umbau

Die Umrüstung eines normalen Pkw zu einem gasbetriebenen Fahrzeug ist in der Regel unkompliziert und bei fast jedem Fahrzeugtyp möglich. Die Charakteristika eines jeden Fahrzeugs entscheiden darüber, wie der zusätzliche Tank für Erd- oder Autogas eingebaut wird. Üblich ist es, in der Reserveradmulde einen passenden Behälter zu installieren. Hierdurch wird kein zusätzlicher Platz im Auto verbraucht, allerdings entfällt das Reserverad. Runflat-Reifen oder Repairkits gleichen diesen wieder Nachteil aus. Andere Alternativen zum Einbau in der Reserveradmulde sind Tanks im Kofferraum oder Unterflurtanks, allerdings sind diese teurer. Die Tankgröße hängt von den Platzverhältnissen ab, ein leerer Tank bringt ein zusätzliches Gewicht von circa 40 Kilo mit. Da der Benzintank erhalten bleibt, erhöht sich die Reichweite durch den Gastank deutlich, während der Fahrt kann zwischen den beiden Treibstoffarten gewechselt werden. Das erhöhte Gewicht ist natürlich ein Nachteil, wodurch Teile wie Bremsbelag oder Bremsscheibe allerdings nicht häufiger ausgetauscht werden müssen. Lediglich der Benzinverbrauch erhöht sich ein wenig.

Maßnahmen gegen Verschleiß

Ein höherer Verschleiß kann vermieden werden, indem dem Gas ein Additiv beigemischt wird. Da die Verbrennungszeit im Gasbetrieb höher ist, besteht ansonsten die Gefahr, dass Ventile und Ventilsitze auf Dauer zu stark belastet werden. Dies lässt sich nicht nur durch ein Additiv, sondern auch durch ein fetteres Gemisch verhindern. Ansonsten muss man beim Betrieb mit Gas aber keinen höheren Verschleiß oder andere Motorprobleme befürchten. Man sollte aber darauf achten, dass durch den Einbau nicht die Garantie erlischt. Dieses Problem besteht natürlich nur bei Neuwagen und auch nicht bei allen Herstellern. Alternativ gibt es bestimmte Versicherungen, die den Garantieverlust im Schadensfall ausgleichen.

Rechnen lohnt sich

Ob sich die Umrüstung lohnt, hängt vom Einzelfall ab. Wichtig ist vor allem die jährliche Kilometerleistung. Im Schnitt kann man durch den Einbau einer Gasanlage, im Vergleich zu einem herkömmlichen Motor, 30 bis 40 Prozent bei den Treibstoffkosten sparen. Der Einbau einer solchen Anlage kostet je nach Modell zwischen 1.000 und 4.500 Euro. Vor dem Kauf sollte man also eine Rechnung aufstellen, um zu ermitteln, wann sich die Investition amortisiert hat.

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Basics: Gasleitung

Durch die Gasleitung gelangt das verflüssigte Autogas vom Tankbehälter zum Motor; es darf ausschließlich Präzisionsstahlrohr oder Kupferrohr ausreichender Stärke und Festigkeit verwendet werden; es dürfen nur mit transparentem PVC-Schlauch ummantelte Gas- oder Entnahmeleitungen eingesetzt werden. Verbindungsschläuche zwischen Verdampfer-Druckregler und Mischgerät müssen für einen Betriebsdruck von mindestens 0,1 bar oder zumindest für Temperaturen bis zu +100 °C geeignet sein. Rohrverbindungen im Führerhaus oder Fahrgastraum sind nicht erlaubt.

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Basics: Autogasanlage

Unter der Rubrik „Die Basics“ sollen in loser Reihenfolge die wesentlichen technischen Elemente und Hintergründe erklärt werden, die im Bereich Autogas – LPG von Relevanz sind. Heute geht es los mit der Autogasanlage.

Das verflüssigte Autogas wird üblicherweise in einem speziellen Drucktank gelagert, der bei einem PKW oder einem Transporter meist im Kofferraum installiert ist (entweder in der Reserveradmulde oder als Zylinder im eigentlichen Stauraum installiert). Der Druck ist bei einem Autogastank minimal, LPG wird bei etwa 5 – 10 bar Druck flüssig gespeichert, bei einem Erdgastank (auch CNG-Tank, der bei Autogasanlagen aber kaum Verwendung findet und deshalb hier nicht näher behandelt werden soll) beträgt er etwa 200 bar.

Das verlüssigte Autogas fließt nun über die Entnahmeleitung in den Motorraum des Fahrzeugs, wo das Gasabsperrventil die Gaszufuhr zum Motor bei Benzinbetrieb unterbricht. Wenn das Fahrzeug im Gasbetrieb betrieben wird, fließt das Autogas durch das Ventil zum Verdampfer-Druckregeler. Dieser hat die Aufgabe, das flüssige Autogas in den gasförmigen Aggregatzustand zu transformieren. Ausserdem wird der Betriebsdruck auf einen optimalen Wert gedrosselt, der sich an den Drehzahlbereichen des Motors orientiert.

Über den Verdampfer-Druckregler gelangt Autogas (jetzt in wirklicher Gasform) in das Mischgerät und wird dort mit Luft vermischt. Dadurch wird das Autogas zündfähig (als Gas-Luftgemisch) und kann direkt über die Drosselkappen des Vergasers durch den Ansaugkrümmer des Motors in die Verbrennungskammer gelangen.