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Basics

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Flüssiggas und Autogas?

Flüssiggas und Autogas werden oft als Synonyme verwendet, aber es gibt einige subtile Unterschiede zwischen den beiden Begriffen. Flüssiggas, oder Liquefied Petroleum Gas (LPG), ist eine Mischung aus Propan, Butan und ihren verschiedenen Gemischen. Es wird in verschiedenen Bereichen eingesetzt, darunter auch als Kraftstoff für Fahrzeuge, was dann als Autogas bezeichnet wird.

Die Zusammensetzung von Flüssiggas wird durch die Norm DIN 51622 in Deutschland geregelt. Diese Norm legt klare Vorgaben fest, um sicherzustellen, dass das Flüssiggas den erforderlichen Standards entspricht. Darüber hinaus gibt es die europäische Norm DIN EN 589, die einen einheitlichen Qualitätsstandard für Autogas in der gesamten Europäischen Union sicherstellt.

Und gibt es qualitative Unterschiede?

Es ist wichtig zu beachten, dass es keine qualitativen Unterschiede zwischen Autogas und Flüssiggas für andere Zwecke gibt. Der Hauptunterschied liegt in der Verwendung. Autogas ist speziell für den Einsatz als Kraftstoff in Fahrzeugen entwickelt und optimiert. Es erfüllt strenge Anforderungen hinsichtlich der Verbrennungseffizienz und Emissionskontrolle, um den Umweltauswirkungen gerecht zu werden.

Die Anteile von Propan und Butan können bei Flüssiggas leicht variieren. Dies hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie beispielsweise dem geografischen Standort und den klimatischen Bedingungen. In einigen Regionen kann der Propananteil höher sein, während in anderen Gebieten ein höherer Butananteil bevorzugt wird. Diese Anpassungen ermöglichen es, die Leistung und Effizienz des Flüssiggases an die spezifischen Anforderungen anzupassen.

Autogas hat in den letzten Jahren an Beliebtheit gewonnen, da es als umweltfreundlichere Alternative zu herkömmlichen Kraftstoffen gilt. Im Vergleich zu Benzin oder Diesel verbrennt Autogas sauberer und erzeugt weniger Schadstoffemissionen. Darüber hinaus ist es oft kostengünstiger und kann zu erheblichen Einsparungen bei den Kraftstoffkosten führen.

Insgesamt lässt sich sagen, dass Autogas und Flüssiggas zwar technisch betrachtet dasselbe sind, jedoch spezifische Verwendungszwecke und Qualitätsstandards haben. Die geltenden Normen gewährleisten, dass Autogas den erforderlichen Anforderungen für den Fahrzeugbetrieb entspricht. Es bietet eine umweltfreundliche und wirtschaftliche Alternative zu herkömmlichen Kraftstoffen.

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Basics

Wie gut ist das Tankstellennetz mit Autogas in Deutschland?

Das Tankstellennetz mit Autogas in Deutschland ist im Vergleich zu anderen alternativen Kraftstoffen wie Elektro- oder Wasserstoff-Fahrzeugen vergleichsweise dicht. Laut dem Verband der deutschen Autogaswirtschaft (DVFG) gab es 2020 in Deutschland insgesamt 7.449 öffentlich zugängliche Autogas-Tankstellen.

Allerdings ist zu beachten, dass die Verteilung der Autogas-Tankstellen nicht gleichmäßig ist und in einigen Regionen, insbesondere im ländlichen Raum, die Verfügbarkeit von Autogas-Tankstellen begrenzt sein kann.

Zusätzlich ist zu beachten, dass die Anzahl der Autogas-Tankstellen in den letzten Jahren zurückgegangen ist. Einige Tankstellen haben ihre Autogas-Versorgung eingestellt oder reduziert, da sie sich auf andere alternative Kraftstoffe konzentrieren.

Dennoch bleibt Autogas eine beliebte Alternative zu herkömmlichen Kraftstoffen, da es vergleichsweise günstig und umweltfreundlicher ist. Für Autogas-Fahrzeuge bleibt somit ein ausreichendes Tankstellennetz in Deutschland vorhanden.

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Meinung

Autos mit LPG – oder lieber Elektroauto – was ist ökologischer?

Autogas oder Elektroauto? Was für eine Frage! Natürlich ist das Elektroauto ökologischer! Schließlich läuft es mit Strom, der aus erneuerbaren Energien gewonnen wird, während Autogas aus fossilen Brennstoffen hergestellt wird, die knapp und schädlich für die Umwelt sind.

Aber mal ehrlich, wer will schon mit einem Elektroauto fahren? Das ist doch total langweilig! Wo bleibt da das Röhren des Motors, das Gefühl von Freiheit und Abenteuer? Mit einem Elektroauto kann man doch höchstens langweilige Stadtfahrten machen und allen zeigen, wie ökologisch korrekt man ist.

Dagegen hat ein Auto mit Autogas so viel mehr zu bieten! Es ist nicht nur umweltfreundlicher als ein herkömmliches Benzin- oder Dieselauto, sondern es hat auch noch das gewisse Etwas. Es röhrt und knattert und lässt die Herzen von Autofans höher schlagen. Und das Beste: Man kann es sogar auf Autogas umrüsten und somit ein umweltfreundlicheres Fahrzeug haben, ohne auf den Spaß am Autofahren verzichten zu müssen.

Also, wer braucht schon ein langweiliges Elektroauto, wenn er mit einem Autogasauto umweltbewusst UND cool unterwegs sein kann?

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Studie

Studie: LPG auf dem Land als Heizstoff und Ölersatz

Im Auftrag des Deutschen Verbandes Flüssiggas e. V. (DVFG) fand durch das DBI – Gastechnologisches Institut gGmbH eine umfassende Studie statt, in der die Chancen von Grünem Flüssiggas analysiert wurden.

Jede zweite Ölheizung in Deutschland kann auf eine Flüssiggasnutzung umgestellt werden – dadurch könnte der Gesamtbedarf an Grünem Flüssiggas bis 2050 auf 3,7 Millionen Tonnen pro Jahr steigen.
Technisch ist dies vergleichbar mit der Umstellung eines Verbrenner-PKW, der mit Benzin betrieben wird, auf eine LPG-Nutzung.

Und Flüssiggas-Heizungen im Wohnungsbestand können sogar ganz ohne technische Anpassungen mit Grünem Flüssiggas betrieben werden – und damit kostengünstig CO2-Emissionen im Gebäudebestand mindern.

Großes Potenzial im ländlichen Raum

„Die vom Deutschen Verband Flüssiggas vorgelegte Studie zeigt, dass Grünes Flüssiggas ein zentraler Baustein für eine erfolgreiche Energiewende sein wird“, sagt der DVFG-Vorstandsvorsitzende Jobst-Dietrich Diercks. „In den kommenden 10 bis 15 Jahren wird es unser Ziel sein, überwiegend Grünes Flüssiggas einzusetzen und damit die Defossilisierung von Energieerzeugung und Energieeinsatz voranzubringen.“

Eigenversorgung Deutschlands ist möglich

Die DBI-Studie schätzt, dass von den insgesamt 5,87 Millionen Ölheizungen in Deutschland rund die Hälfte (3,08 Millionen) auf Flüssiggas umgestellt werden könnten. Bis zum Jahr 2050 wird ein Absatzpotenzial für Grünes Flüssiggas im Wärmemarkt in Deutschland von 3,7 Millionen Tonnen pro Jahr als denkbar angesehen. Laut Einschätzung des DBI ließe sich dieser gesamte Bedarf an Grünem Flüssiggas für den Wärmemarkt alleine aus deutschen Quellen decken.

Grünes Flüssiggas – was ist das?

Grünes Flüssiggas ist klimafreundlich: Bei der Verbrennung wird nur CO2 aus biologischer Herkunft frei, sofern es aus Biogas synthetisiert wurde. Eine Möglichkeit der Herstellung von Grünem Flüssiggas ist der Prozess der trockenen Reformierung von Biogas mit anschließender Dimethylether- und Propylensynthese. Diese Methode wird als sehr wirtschaftlich eingeschätzt. Es gibt aber auch andere Wege wie die Co-Elektrolyse von CO2 unter Verwendung von regenerativ erzeugtem Wasserstoff. Das CO2 fällt beispielsweise bei der Aufbereitung von Biogas zu einspeisefähigem Biomethan an.

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Meinung

COVID-19 und Autogas

Der Coronavirus hat die Welt in seiner Gewalt. Welche Auswirkungen sind auf die Autoindustrie und hier insbesondere auf den Absatz von LKW mit Autogas (LPG) zu erwarten? Und wie wird sich die „Umrüstungsindustrie“ entwickeln? Hier ein paar Ideen:

  • Rückgang der Kaufkraft in allen wesentlichen Märkten führt zu einem höheren Kostenbewusstsein
  • Preisverfall bei Öl und damit auch bei Benzin/Diesel wird sich auch auf LPG auswirken
  • Autos werden aus Kostengründen länger gefahren, Umrüstungen auch bei bereits hoher Kilometerleistung eine Option
  • Lohn-, Miet- und weitere Standortkosten werden sinken und die Stundensätze in Werkstätten fallen, was auch die Umrüstung günstiger macht

Man kann also davon ausgehen, dass Corona der LPG-Wirtschaft eher nutzen als schaden wird, zumal der Trend zu alternativen Elektrofahrzeugen und zum Hybridantrieb gestoppt ist.

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Medien Politik

Mehr Neuzulassungen mit Autogas

Im vergangenen Jahr 2019 wurden gegenüber dem Vorjahr 56 Prozent mehr Neuzulassungen von Personenkraftwagen mit Autogas (LPG) notiert. Dies die gute Nachricht – die weniger gute ist, dass trotz einer positiven Neuzulassungsbilanz Autogas-PKW erneut Verluste im Fahrzeugbestand hinnehmen. Dieser reduzierte sich laut Kraftfahrt-Bundesamt 2019 im Vergleich zum Vorjahr um 6,1 Prozent auf rund 371.500 Fahrzeuge.

Warum trotzdem ein Rückgang?

Der Deutsche Verband Flüssiggas e. V. (DVFG) sieht die Ursache im mangelnden Angebot an Neufahrzeugen und verweist auf das Zukunftspotenzial regenerativen Flüssiggases. Es sind also mehr Fahrzeuge außer Betrieb oder ins Ausland verkauft worden als dass Neufahrzeuge nachkamen.

„Das Tankstellen-Angebot für Autogas-Fahrer bleibt jedoch anderen Antrieben mit seinen bundesweit rund 7.100 Anlaufstellen weiterhin überlegen“, erklärt der DVFG-Vorsitzende Rainer Scharr. „In dieser starken Infrastruktur kann künftig regeneratives Flüssiggas sein Potenzial zur CO2-Reduktion ausspielen“, so Scharr weiter. Das Interesse an Autogas sei angesichts der positiven Neuzulassungsbilanz 2019 offensichtlich weiterhin vorhanden – es liege nun auch an den Automobilherstellern, die Chancen der regenerativen Variante nicht aus den Augen zu verlieren.

Quelle: DVFG – abrufbar unter https://www.dvfg.de/presse/pressemeldung/2020/3/3/autogas-punktet-weiterhin-mit-ueberlegener-tankstellen-dichte/

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Politik

Keine Förderung mehr für Autogas?

Schlechte Nachrichten aus Berlin, zumindest für Autogasfahrer: Der am 15. Februar gefasste Beschluss des Bundeskabinetts zum Energiesteuergesetz streicht ab 2019 den Steuervorteil für Autogas.

„Wir appellieren an den Deutschen Bundestag, diesen Beschluss zu korrigieren“, kommentierte Rainer Scharr, Vorsitzender des Deutschen Verbandes Flüssiggas e. V. (DVFG). Er stehe im Widerspruch zum Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD. Darüber hinaus ignoriere er den Klimaschutzplan 2020 sowie den Beschluss des Deutschen Bundestages aus dem Juli 2015, der ebenfalls für eine Fortsetzung des Steuervorteils aller Gaskraftstoffe votiert habe.

War es das mit Autogas?

Der DVFG sieht durch diesen Beschluss das Vertrauen von 480.000 Autogas-Nutzern in Deutschland enttäuscht. Ihnen sei jahrelang immer wieder signalisiert worden, dass die steuerliche Begünstigung von Autogas über 2018 hinaus verlängert werde, nicht zuletzt um so die ehrgeizigen politischen Ziele zur Luftreinhaltung und Treibhausgasreduktion zu erreichen.

„Eine erst kürzlich vorgelegte Studie der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes belegt: Autogas-Pkw sind Diesel-Fahrzeugen unter realen Fahrbedingungen beim Stickoxidausstoß deutlich überlegen und schlagen moderne Benziner beim Feinstaub um Längen“, so der Verbandsvorsitzende Scharr. Auch zur Treibhausgasreduktion trage Autogas signifikant bei: Im Vergleich zu fossilen Benzin-Kraftstoffen spare der Alternativkraftstoff 21 Prozent CO2 ein, im Vergleich zu fossilen Diesel-Kraftstoffen 23 Prozent CO2 pro Energieeinheit. Der DVFG werde sich weiter intensiv für die Fortsetzung der steuerlichen Begünstigung von Autogas engagieren, bekräftigte Scharr. Dazu haben wir auch bereits gepostet: Autogas ist sauberer als Diesel.

Erdgas bleibt weiter gefördert

Erdgas, das als Kraftstoff verwendet wird, soll über 2018 hinaus bis 2026 steuerbegünstigt sein. Die Steuerbegünstigung soll aber in den letzten drei Jahren stufenweise zurückgefahren werden. Auch die Steuerbegünstigung von Biokraftstoffen, deren beihilferechtliche Genehmigung ausgelaufen ist, soll nach Plänen der Bunderregierung fortgesetzt werden.

Das hilft der halben Million von Autogasfahrern jedoch nicht – sie haben große Investitionen in ihre PKW getätigt und werden nun von einer sehr weitreichenden Entscheidung überrascht. Wenn es keine Korrektur gibt, dürfte Autogas in Deutschland seine beste Zeit hinter sich haben.

Mit Material des Deutschen Verbandes Flüssiggas e. V.: https://dvfg.de/infothek/bundeskabinett-kappt-steuervorteil-fuer-autogas/