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Studie

Nutzfahrzeuge: Erste positive Signale

Wie der VDA (Verband der Automobilindutrie) in einer Pressemitteilung mitteilte, hat der Nutzfahrzeug-Inlandsmarkt im Februar den Boden erreicht. Auch die Auslandsmärkte fassen langsam wieder Fuß.

Der Nutzfahrzeugmarkt in Deutschland habe im Februar 2010 im Vergleich zum Vorjahresmonat zwar um insgesamt 3 Prozent auf 16.400 Einheiten nachgegeben. Allerdings setzten die Bestellungen aus dem Inland in dieser Klasse ihre Aufwärtsentwicklung mit 19 Prozent Zuwachs gegenüber dem Vorjahresmonat weiter fort.

Dazu VDA-Präsident Matthias Wissmann: „Seit Oktober 2009 legen die Orders inländischer Kunden wieder zu. Zwar ist das Niveau noch immer sehr gering, die Richtungsänderung erweist sich aber als stabil.“

Auch der Trend im Ausland macht Hoffnung auf eine Besserung. Insgesamt wurden im Februar 17.950 Nutzfahrzeuge ausgeführt (+58 Prozent). Dies ist der erste Exportzuwachs seit September 2008!

Die Auftragseingänge aus dem Ausland haben im Februar 2010 zum vierten Mal in Folge zugelegt. Mit insgesamt 71 Prozent Orderplus nähert sich das Bestellvolumen langsam dem mittelfristigen Durchschnitt an. Wissmann unterstrich: „Es ist noch ein weiter Weg zurück zu den Stückzahlen, die wir vor der Krise hatten. Aber der Anfang ist gemacht.“

Die Produktion in den deutschen Werken wurde vor dem Hintergrund steigender Exporte und einer allmählichen Stabilisierung des Inlandsmarktes um 47 Prozent gesteigert. Während die Fertigung von Transportern sich nahezu verdoppelt hat, gab die Produktion schwerer Fahrzeuge erneut leicht nach.

Quelle: VDA

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Modelle

IAA in Frankfurt öffnet ihre Pforten

Heute wird die Internationale Automobilausstellung (IAA) in Frankfurt durch die Bundeskanzlerin Angela Merkel eröffnet.  Die  Zahl der Aussteller umfasst 781 Unternehmen aus 30 Ländern erhöht, darunter sind 62 Automobilhersteller.

Matthias Wissmann, der Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), der die 63. Messe IAA PKW veranstaltet, gibt sich optimistisch:

Es gibt wohl keine andere Automobilmesse weltweit, die ein solch eindrucksvolles Innovationsfeuerwerk zündet wie diese IAA! Und dies – wohlgemerkt – in konjunkturell schwierigsten Zeiten! Hier wird in der Tat sichtbar, wie die Unternehmen aus der Krise herausfahren: mit noch stärkeren Forschungs- und Entwicklungsanstrengungen, mit noch attraktiveren Produkten!

Welche Innovationen zu erwarten sind, zeigt diese Auflistung

Zu den Neuheiten, die die Besucher auf der IAA erwarten, zählen u. a. der Audi A3 1.2 TFSI mit einem völlig neu entwickelten, sehr sparsamen 4-Zylinder-Motor, der Audi A4 3.0 TDI clean diesel quattro, der BMW X1, der BMW 320d Efficient Dynamics Edition mit nur 109 g/km CO2, der BMW 5er GT Gran Turismo, der BMW X6 Hybrid, der BMW Active Hybrid 7 mit Lithium-Ionen-Batterie, die Mercedes-Benz B-Klasse F-Cell mit Brennstoffzelle und Elektromotor als Kleinserie, das Mercedes-Benz E-Klasse T-Modell mit einer Fülle an neuen Sicherheits- und Assistenzsystemen, und der Mercedes SLS AMG, der den Mythos des „Flügeltürers“ wieder aufnimmt. Zudem gibt es einen ersten Ausblick auf die Elektrifizierung dieses neuen Supersportlers.

Ford zeigt als Weltpremiere den neuen C-MAX. Der neue Opel Astra, der die technischen Neuerungen des Insignia auf die Kompaktklasse überträgt, ist ebenso zu sehen wie der Opel Astra EcoFlex mit 109 g/km CO2 und der Opel Ampera. Porsche präsentiert den 911 GT3 RS, den 911 Turbo, den 911 Sport Classic in einer limitierten Sonderserie von 250 Exemplaren sowie den Panamera, der seit dem 12. September 2009 im Markt erhältlich ist. Der Elektro smart hat seine Weltpremiere in der Serienversion, der VW Polo (Dreitürer) sowie der VW Polo BlueMotion 1.2 TDI mit einem 3-Zylinder-Motor, der mit 87 g/km CO2 als sauberster 4-Sitzer der Welt gilt und dessen Produktion Anfang 2010 beginnt. Hinzu kommt der VW Golf Bluemotion 1.6 TDI mit 99 g/km CO2, dessen Produktion ebenso im November 2009 beginnt wie der Passat BlueMotion 1.6 TDI mit 114 g/km CO2. Die IAA-Besucher können den neuen VW Golf Variant erstmals sehen sowie den Golf R und den neuen VW T5 Multivan.

Quelle: IAA

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Meinung

Gigant Mercedes – eine Bank?

Der geneigte Leser wird erkannt haben, dass hier überproportional über Mercedes berichtet wird. Warum eigentlich?

Nun, Mercedes ist nun einmal DER deutsche Autokonzern, der größte Platzhirsch am hiesigen Wirtschaftsstandort. Zudem hat er eine sehr wechselvolle jüngere Geschichte hinter sich, mit CEOs, die irgendwie nicht wirklich gute Arbeit geleistet haben (den derzeitigen, Zetsche,mal ausgenommen). Man könnte fast glauben, dass Mercedes nur als Bank mit der Mercedesbank – beachten Sie auch unseren Beitrag zur  Mercedesbank – besser aufgestellt wäre denn als Autohersteller. Daher auch der Titel!

Der Internetauftritt der  Mercedes-Benz Bank ist hier (www.mercedes-benz-bank.de/) zu finden.

Wie sieht nun die aktuelle Lage aus? In den letzten Tagen gab es nach langer Zeit mal ein paar freundlichere Wirtschaftsnachrichten, Auftragslage der deutschen Exportwirtschaft und Industrieproduktion bewegen sich endlich mal nach oben. Auch wenn das Niveau von vor 12 Monaten noch sehr, sehr weit entfernt ist. Doch ist hierbei zu bedenken, dass es Anfang/Mitte 2008 so richtig gut lief, Rekordergebnisse. Man sollte den Jahresvergleich nicht überstrapazieren, denn das wäre unseriös. Zudem hatte der Verband der Automobilindustrie bereits im Mai eine Trendwende erkannt.

Bleibt zu hoffen, dass Mercedes seine Lehren aus der Krise zieht, die da m. E. wären:

  • Besinnung auf das Kerngeschäft (Ausnahme Mercedesbank, und das ist der PKW- und LKW-Bau)
  • Produktpalette verschlanken
  • Preislich stabil bleiben
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Meinung

Automobilindustrie 2009

Wie werden sich Abrackprämie und die Neuregelung der KFZ-Steuer auf den Automobilabsatz in Deutschland auswirken? Und wird die deutsche Automobilindustrie davon überhaupt profitieren?

Ferdinand Dudenhöffer, Professor für Automobilwirtschaft an der Universität Duisburg-Essen und einer der angesehensten Experten in Deutschland, rechnet mit maximal 100.000 zusätzlichen Autos, die aufgrund der Prämie 2009 gekauft werden. Nachzulesen auf SPIEGEL online.

Dort wird VDA-Präsident Matthias Wissmann mit einer optimistischeren Prognose zitiert: Er geht von 100.000 bis 300.000 zusätzlichen Zulassungen aus.

Zwei Punkte sind zu beachten:

Die deutsche Automobilindustrie ist sehr exportlastig. Etwa 65 Prozent der in Deutschland produzierten Fahrzeuge werden exportiert. Somit wird nur ein Drittel in Deutschland abgesetzt und die Maßnahmen der Bundesregierung werden nur dazu beitragen können, letzteren Absatzmarkt zu stabilisieren. Die Nachfrage auf den Auslandsmärkten hängt von der Wirkung der dortigen Konjunkturpakete beziehungsweise der dortigen konjunkturellen Lage ab.

Zum Zweiten wird sich die Abwrackprämie hauptsächlich bei de PKW der unteren Preisklassen bemerkbar machen. Hier sind die deutschen Hersteller unterrepräsentiert.

Beispiel: Gehen wir davon aus, dass wir ein 10 Jahre altes Fahrzeug Volkswagen Golf verkaufen möchten. Der realisierbare Verkaufspreis hierfür wird nach meiner schnellen Internetrecherche bei einfacher Ausstattungsvariante, Benzinmotor mit niedriger PS-Zahl und einer Laufleistung von 150.000 km etwa 3000 Euro betragen. Somit liegt der Wert hier über der Abwrackprämie, d.h. der Besitzer wird den Wagen regulär verkaufen oder weiter benutzen. Wenn der Wagen zwei, drei Jahre älter wäre, würde sich die Abwrackprämie dagegen rentieren. Eine Verschrottung ist üblicherweise kostenfrei.

Der Golf ist das typische Mittelklassenauto in Deutschland. Bei Fahrzeugen, die vom Niveau darunter liegen, kann demnach eine Abwrackprämie an sich schon einen Gewinn erwirtschaften, wenn das Fahrzeug die geforderte Altergrenze genau erfüllt, also vor dem 14. Januar 2004 erstmals zugelassen wurde. Wenn man weiterhin unterstellt (ohne dass ich das hier genau nachweisen werde), dass in Deutschland zwar Fahrzeuge in nennenswerter Zahl zugelassen sind, die 10 bis 15 Jahre alt sind, darüber hinaus aber kaum noch ältere Fahrzeuge betrieben werden, wird deutlich: Die Abwrackprämie wird ihre Wirkung insbesonders bei Kleinwagen entfalten.

Als nächster Schritt ist zu bedenken, welches Klientel Fahrzeuge dieser Art betreibt. Sicherlich nicht die „Reichen und Schönen“, sondern Menschen, bei denen es auf jeden Euro ankommt. Wenn diese im Idealfall ein Auto, das praktisch wertlos ist (weniger als 300 Euro, diesen Preis bekommt man evtl. noch von Bastlern, die das Auto ausschlachten), entsorgen, machen sie einen Gewinn von hier 2500 Euro minus 300 Euro = 2200 Euro. Diesen Betrag muss man dann in Relation zu den Kosten für einen Neu- oder Jahreswagen setzen: Je niedriger dessen Preis ist, um so höher beteiligt sich der Staat am Kauf des neuen PKW. Vermutlich wird der Zielpreis hier bei 10.000 Euro und weniger liegen – und in diesem Segment sind deutsche Hersteller sehr schwach aufgestellt.

Ergebnis:

Profitieren werden also die Hersteller von Fahrzeugen, die als Neuwagen oder Jahreswagen möglichst günstig erhältlich sind. Bei diesen entfaltet die Abwrackprämie ihre größte Wirkung. Zu denken ist hier insbesondere an Chevrolet, Lada, Dacia und südkoreanische Hersteller.

Tipp: Hier gibt es eine große Auswahl an Statistiken zur Automobilindustrie